Funktionen

Welche Funktionen hat das Medium damals übernommen und welche Funktionen wurden abgelöst?

Smartwatches sind im Grunde genommen eine symbiotische Kombination mehrere Medien, weshalb sie in mehrfacher Hinsicht Funktionen verschiedener Einzelmedien übernehmen oder ablösen.

Das Medium Armbanduhr hat in der Vergangenheit lediglich zwei Funktionen übernommen. Einerseits wurde es zur Zeitmessung verwendet, andererseits diente es seit je her als Stil- und Prestigeobjekt. Durch die Weiterentwicklung der konventionellen Armbanduhr hin zur Smartwatch blieben diese fundamentalen Funktionen zwar erhalten, das potenzielle Funktionsspektrum wurde allerdings immens erweitert. Aktuell ist das Medium Smartwatch als interaktive Informations- und Interaktions-Schnittstelle zwischen mehreren dedizierten Medien zu verstehen.

Im Bereich der Produktivität und Organisation im Alltag dient die Weiterentwicklung der Armbanduhr nun primär der Organisation von Notizen, Terminen und Kurznachrichten.1

In der Fitnessbranche ersetzen Smartwatches herkömmliche Fitnesstracker mit GPS, Schrittzähler und Herzschlagmesser.

Im Gesundheitsbereich bieten Smartwatches zahlreiche Möglichkeiten betroffene Patienten bei unheilbaren chronische Erkrankungen im Alltag zu Unterstützen. Zuckerkranke können die Smartwatch für die automatische Kalkulation der zugeführten Glukose nutzen sowie mit Hilfe eines künftig integrierten Zuckermessgeräts rasch automatisiert die benötigte Insulinmenge bestimmen.
Demenzpatienten können auf gesammelte Informationen zurückgreifen um die Vergangenheit mental besser rekonstruieren zu können.2

Unter ASD (Autism spectrum disorder) erkrankten Patienten können Smartwatches dabei helfen sich besser auf bestimmte Tätigkeiten zu fokussieren.3

Der integrierte Beschleunigungssensor könnte bei älteren Personen in Zukunft als Sturzsensor in Verwendung kommen um automatisiert einen Hilferuf zu starten.4

Der Zukunftstheoretiker Bobak Mortazavi ist der Meinung, dass Smartwatches herkömmliche Smartphones hinsichtlich zahlreicher Anwendungsfälle künftig sogar gänzlich ablösen werden und Wearables im Allgemeinen ein fixer Bestandteil unseres Alltags werden.5


Quellen

  1. Boletsis, Costas. 2015. S.16. The Use of Smartwatches for Health Monitoring in Home-Based Dementia Care. Springer International Publishing.
  2. Montoro, Germán. Jänner 2016. S.446. The Potential of Smartwatches for Emotional Self-regulation of People with Autism Spectrum Disorder. 9th International Conference on Health Informatics.
  3. Bayer, Antony. 2015. Automatic Fall Detection System Based on the Combined Use of a Smartphone and a Smartwatch. Cardiff University, United Kingdom
  4. Mortazavi, Bobak. 2015. S.13. Can Smartwatches Replace Smartphones for Posture Tracking?